Mauthausen

Licht- und Klanginstallation eachnamematters

In Kooperation mit Ars Electronica werden rund um den Jahrestag der Befreiung die Namen der Toten des Lagersystems Mauthausen-Gusen projiziert.

Licht- und Klanginstallation eachnamematters
© Ars Electronica

2024:

Zum vierten Mal präsentiert die KZ-Gedenkstätte Mauthausen am 3. und 4. Mai 2024 in Kooperation mit Ars Electronica die Licht- und Klanginstallation #eachnamematters. Bei dieser werden die Namen von Opfern des KZ-Systems Mauthausen-Gusen projiziert und verlesen. Auf diesem Wege soll verdeutlicht werden, wer die 90.000 Toten waren, die dort ihr Leben ließen, und dass hinter der unvorstellbaren Zahl die Einzelschicksale von Menschen verschiedener Herkunft stehen.

Heuer soll das Gedenken in den urbanen Raum getragen werden. Die Namen werden daher an die Linzer Brückenkopfgebäude, die ebenfalls ihre Ursprünge in der NS-Zeit haben, projiziert. Vermittler*innen der KZ-Gedenkstätte Mauthausen sind vor Ort, um den Zuschauer*innen die Hintergründe des Projektes näherzubringen. Die Kunstuniversität Linz, die ihren Sitz in den Brückenkopfgebäuden hat und sich schon lange mit der Aufarbeitung der Geschichte des Bauwerks befasst, konnte als weitere Kooperationspartnerin gewonnen werden. Die speziell für die Installation Essay on Symmetry entwickelten Fensterabdeckungen werden von der Abteilung Künstlerische Praxis der Kunstuniversität zur Verfügung gestellt.

Teil des Projekts #eachnamematters ist auch eine Social-Media-Aktion. Dabei sind alle Menschen aufgerufen, rund um den 5. Mai ihre Erinnerungen, Gedanken und Eindrücke zu Opferbiografien unter dem Hashtag “#eachnamematters“ auf Social Media zu teilen. Im digitalen „Raum der Namen“ kann unter raumdernamen.mauthausen-memorial.org nach einer Biografie (Vorname und/oder Nachname im Suchfeld eingeben) gesucht werden. Die ausgewählte Biografie, gerne auch mit persönlichen Worten und Gedanken, soll dann unter dem Hashtag #eachnamematters gepostet werden.

Die Projektionen #eachnamematters am Linzer Hauptplatz beginnen am 3. und 4. Mai jeweils um 20:30 Uhr und dauern bis Mitternacht an.


In Kooperation mit:

 

2023:

Schauplatz der Licht- und Klanginstallation war der Eingangsbereich des Stollensystems „Bergkristall“.

#eachnamematters 2023, KZ-Gedenkstätte Gusen, Stollensystem „Bergkristall“, St. Georgen an der Gusen

2022:

#eachnamematters fand vor dem Memorial de Gusen in der Gemeinde Langenstein statt.

#eachnamematters 2022, KZ-Gedenkstätte Gusen, Langenstein

2021:

Bei der ersten Ausgabe von #eachnamematters wurden die Namen der Toten des KZ-Systems Mauthausen-Gusen an die Außenmauer des ehemaligen KZ Mauthausen projiziert.

In Zusammenarbeit mit der Ars Electronica Linz und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Inneres wurden in einer aufwendigen Videoprojektion vom 4. bis 6. Mai 2021, jeweils von 20.00 bis 24.00 Uhr, alle bis dato bekannten Namen von Toten des KZ-Systems Mauthausen an die Außenmauer des ehemaligen KZ Mauthausen projiziert und verlesen. „Wir wollen den damals namenlosen Opfern ihre Identität und Würde zurückgeben, das ist ein ganz wesentlicher Baustein unserer Erinnerungsarbeit an der Gedenkstätte. Gleichzeitig wollen wir mit einer Social Media-Aktion unter dem Titel ‚#eachnamematters' Menschen in aller Welt ein stilles Gedenken ermöglichen und sie einladen, ihre Gedanken und Erinnerungen mit uns zu teilen“, sagte Barbara Glück, Direktorin des Mauthausen Memorial.

16,6 Mio. Bildpunkte bedeckten die 120 Meter lange Außenmauer und verwandelten diese in eine digitale Projektionsfläche. Aus einer ständig sprudelnden Quelle von Buchstaben formten sich die Namen der Toten und fließen in Gruppen, unaufhörlich, wie endlose Wellen, die Außenmauer hinab. Es dauert ganze 12 Stunden, bis alle Namen der im „Raum der Namen“ erfassten Opfer des KZ Mauthausen sichtbar werden.

„Ziel bei der Gestaltung war es, die Namen nicht nur als statistische Größe sichtbar zu machen, sondern jedem Namen eine Individualität, einen eigenen Bewegungsraum zu geben, um damit an die Menschen hinter jedem einzelnen Namen zu erinnern und nicht nur an die unfassbare Zahl der Opfer. Dabei war es uns ganz wichtig, auch wirklich jeden einzelnen Namen sichtbar zu machen“, so Gerfried Stocker, Künstlerischer Leiter Ars Electronica Linz.