Mauthausen

KZ-Gedenkstätte Gusen: Die Weiterentwicklung einer Gedenkstätte

19.11.2018

KZ-Gedenkstätte Gusen: Die Weiterentwicklung einer Gedenkstätte
Fotocredit: KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Das Konzentrationslager Gusen wurde im Mai 1940 offiziell eingerichtet. Mehr als die Hälfte der mindestens 71.000 hierher deportierten Menschen kam in Gusen zu Tode. Nur wenige Überreste deuten heute vor Ort auf die Existenz eines Lagers dieses Ausmaßes hin. Der Großteil der Areale, auf denen das Lager Gusen stand, befindet sich heute jedoch in Privatbesitz. Dasselbe gilt für die wenigen erhaltenen baulichen Reste des Lagers, darunter das ehemalige Gebäude der Lagerführung („Jourhaus“), der Schotterbrecher, zwei ehemalige SS-Verwaltungsbaracken und der vormalige Appellplatz. Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen setzt sich schon lange mit aller Kraft für den Kauf dieser Grundstücke und der Errichtung einer neuen Gedenkstätte ein. Seit Beginn 2018 rückt die Verwirklichung dieser Pläne erstmals in erreichbare Nähe, da die Privateigentümer der Grundstücke Verkaufsbereitschaft signalisieren und auch die Republik Österreich Interesse an der Umsetzung einer neuen Gedenkstätte zeigt.

Eine vom Bundesministerium für Inneres beauftragte Machbarkeitsstudie als politische Entscheidungsgrundlage soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die Errichtung einer neuen Gedenkstätte in Gusen wäre ein großer Schritt für die Gedenkkultur in Österreich und die Aufarbeitung der Geschichte zwischen 1938-1945.