Mauthausen

Zielgruppenprojekte

Spezialrundgänge, seit 2017

Seit September 2017 bietet das pädagogische Team in Zusammenarbeit mit VermittlerInnen, wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und externen ExpertInnen regelmäßig öffentliche Rundgänge zu Spezialthemen an. Diese Rundgänge richten sich v.a. an die regionale Bevölkerung, um einen für sie bekannten Ort aus neuen Blickwinkeln zu zeigen. Die Themen sind vielfältig, z.B. „Die Geschichte der Gedenkstätte“, „Der Zweite Weltkrieg und seine Auswirkungen auf das KZ-System“ oder „Mauthausen vor Gericht“.

Das Programm für Spezialrundgänge (März bis Oktober) ist auf der Website der KZ-Gedenkstätte Mauthausen bzw. auf Facebook und Instagram abrufbar.




Vor- und Nachbereitungsmaterialien für AbsolventInnen der Sicherheitsakademie (SIAK) der österreichischen Polizei, seit 2016

In einem Kooperationsprojekt erarbeiteten VertreterInnen von Bildungszentren der SIAK gemeinsam mit MitarbeiterInnen des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim und pädagogischen MitarbeiterInnen der KZ-Gedenkstätte Mauthausen Materialien, welche die Vor- und Nachbereitung von Gedenkstättenbesuchen mit PolizeischülerInnen unterstützen. Besonders eingegangen wird dabei auf Themen wie der Geschichte der österreichischen Polizei bzw. Gendarmerie in der NS-Zeit und auf Biografien von Polizeibeamten im Nationalsozialismus. Auch bei den begleitenden Rundgängen an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen werden berufsbezogene, thematische Schwerpunkte gesetzt.




Pädagogisch begleitete Rundgänge mit Beschuldigten nach § 3g Verbotsgesetz, seit 2016

Diese Rundgänge wurden in Zusammenarbeit mit der Oberstaatsanwaltschaft Linz und dem Verein NEUSTART für Jugendliche und junge Erwachsene, die ohne gefestigtes NS-ideologisches Fundament erstmals durch Delikte nach § 3g Verbotsgesetz auffällig wurden, entwickelt.

Die jungen Menschen besuchen die KZ-Gedenkstätte einzeln und werden von einer pädagogischen Mitarbeiterin oder einem pädagogischen Mitarbeiter begleitet. Der Besuch soll einen Anstoß zur Reflexion darstellen. Entsprechend dem pädagogischen Konzept der KZ-Gedenkstätte Mauthausen setzen sich die Beschuldigten mit Verfolgten, Tätern und Bystandern im Nationalsozialismus und mit den Verbindungen zur Gegenwart auseinander


Kooperation mit der Knobelsdorff-Schule Berlin, seit 1980

Seit Jahrzehnten arbeitet die KZ-Gedenkstätte Mauthausen eng mit der Knobelsdorff-Schule OSZ Bautechnik I Berlin zusammen. SchülerInnen verbringen jedes Jahr mit ihren AusbildnerInnen mehrere Wochen an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und leisten durch ihre freiwillige Arbeit, wie das Restaurieren von Gebäuden, einen Beitrag zum Erhalt des Memorials.

Während des gesamten Aufenthalts werden die TeilnehmerInnen vom pädagogischen Team der Gedenkstätte begleitet. Ziel der gemeinsamen Beschäftigung mit dem Ort und seiner Geschichte ist es beispielsweise, Grenzen im Denken und Handeln abzubauen und Verbindungen zwischen Geschichte und Gegenwart zu diskutieren.




Internationale Jugendbegegnungen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., 2017 und 2018

Junge Menschen aus Österreich, Deutschland, Italien, Ungarn, Polen, Russland, Weißrussland und der Türkei nahmen 2017 und 2018 an internationalen Jugendbegegnungen an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen teil. Das von der Gedenkstätte ausgerichtete und vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge maßgeblich unterstützte Programm ermöglichte den Jugendlichen eine zweiwöchige Begegnung. 2017 beschäftigten sich die Jugendlichen vor allem mit der Gedenkkultur und verrichteten Pflegearbeiten an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen sowie auf dem Soldatenfriedhof im Ort Mauthausen. 2018 lag der Themenschwerpunkt auf der Sensibilisierung für Diskriminierung, Verfolgung, Gefährdung von Menschenrechten und Demokratie in der Gegenwart. Die Jugendbegegnungen wurden von Erasmus+ gefördert.

 

„Hands on History“ – Ein Pilotprojekt an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, seit 2022

Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen ist heute ein wichtiger Lernort, an dem mit unterschiedlichsten Vermittlungsprogrammen und –formaten historisch-politische Bildungsarbeit geleistet wird. Neben der pädagogischen Arbeit versteht es die KZ-Gedenkstätte Mauthausen als eine ihrer zentralen Aufgaben, die noch vorhandenen Quellen zur KZ-Geschichte an einem Ort zu bündeln, zu sichern, zu katalogisieren und zu systematisieren.

Mit dem Projekt „Hands on History“ entwickelte und erprobte das Mauthausen Memorial ein Vermittlungskonzept, das die beiden Bereiche Geschichtsvermittlung und Sammlungen/ Depot für alle Seiten nutzbringend miteinander verschränkt.

Am Pilotdurchgang nahmen 20 Jugendliche des Bundesrealgymnasium Enns (Oberösterreich) teil, die die Gedenkstätte von der archäologischen Seite her kennenlernen und aktiv an Restaurierung und Recherche mitarbeiten konnten. Eindrücke von ihren Tätigkeiten und Erfahrungen verarbeiteten die Schüler*innen kommunikativ in sieben TikTok-Videos, die bereits ca. 80.000 Views generiert und damit eine große Reichweite in der jungen Zielgruppe erzielen konnten).

Die umfassend positive Resonanz der Teilnehmer*innen bestärkt das Projektteam darin, „Hands on History“ in den kommenden Jahren fortzusetzen.      

Das Vermittlungskonzept (Inhalte, Ablauf, Detailformate, Arbeitsblätter etc.) soll anderen Gedenkstätten und Museen, die ähnliche Formate planen und ausprobieren möchten, zugänglich gemacht werden. Aus diesem Grund wird das Vermittlungskonzept an dieser Stelle mit den entsprechenden Handouts und Arbeitsmaterialien zum Download zur Verfügung gestellt.

Konzept Vermittlungsformat

Projektmappe

Arbeitsblatt Häftlingsmarke

Vorlage TikTok-Videos

 

„Hands on History“ wird gefördert durch das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport