Mauthausen

Neuerscheinung und Buchpräsentation: „Die Konstruktion von Kriminellen. Die Inhaftierung von ‚Berufsverbrechern‘ im KZ Mauthausen“

02.07.2024, 18:00 - , 20:00 Uhr

17. Band der Reihe „Mauthausen-Studien“ von Andreas Kranebitter

Neuerscheinung und Buchpräsentation: „Die Konstruktion von Kriminellen. Die Inhaftierung von ‚Berufsverbrechern‘ im KZ Mauthausen“
© New academic press

Am 2. Juli 2024 um 18:00 Uhr stellt Andreas Kranebitter an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen (Erinnerungsstraße 1, 4310 Mauthausen) den von ihm verfassten neuesten Band der Reihe Mauthausen-Studien vor.
Er trägt den Titel „Die Konstruktion von Kriminellen. Die Inhaftierung von ‚Berufsverbrechern‘ im KZ Mauthausen“.

Um Anmeldung zur Buchpräsentation wird gebeten.

Aus dem Klappentext:

Der NS-Staat deportierte Personen mit unterschiedlichen Begründungen in Konzentrationslager. Die Kriminalpolizei wurde ermächtigt, Personen in „Vorbeugungshaft“ zu nehmen und in KZ einzuweisen. Polizei und SS etikettierten sie wegen ihrer Vorstrafen als „Berufsverbrecher“. Nach 1945 galten sie nicht als Opfer. Über sie wurde nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen, aber nicht geforscht.
Wer waren aber die „kriminellen“ Häftlinge der Konzentrations­lager? Auf welcher rechtlichen Basis wurden sie deportiert? Wegen welcher Delikte hatten sie Vorstrafen erhalten? Wie wandte die Kriminalpolizei das Label „Berufsverbrecher“ an? Welche Rolle spielten sie im Gefüge der „Häftlingsgesellschaft“? Das Buch widmet sich nicht nur der NS-Zeit, sondern auch der Geschichte der Kriminalpolitik in Österreich und dem Weiterleben der Stigmatisierungen in den (Familien-)Biografien dieser Opfergruppe nach 1945.
Mit verschiedensten geschichts- und sozialwissenschaftlichen Methoden und Konzepten geht der Autor den Biografien von 885 österreichischen „Berufsverbrechern“ des KZ Mauthausen nach. Die Geschichte der Konzentrationslager wird so aus einer bisher kaum beachteten Perspektive betrachtet.

Andreas Kranebitter ist wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) in Wien und war zuvor langjähriger Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, an der er auch die Leitung der Forschungsstelle innehatte.

In den Mauthausen-Studien publiziert die KZ-Gedenkstätte Mauthausen Forschungen zur Geschichte und Nachgeschichte des KZ Mauthausen, des Zweiglagers Gusen und der über 40 Außenlager. Mit dieser Schriftenreihe setzt sich die KZ-Gedenkstätte Mauthausen das Ziel, eigene Forschungsarbeiten sichtbar zu machen, die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte des KZ-Systems Mauthausen zu fördern und ein Forum für all jene zu sein, die sich wissenschaftlich mit dieser Geschichte auseinandersetzen.