Mauthausen

Open-Air-Filmretrospektive Mauthausen: „Kinder in der Schoa Zwischen Verfolgung, Gleichgültigkeit und Solidarität“

18.08.2021, 20:00 - 21.08.2021, 23:45 Uhr

Von 18. bis 21. August 2021 werden vor dem Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ab 20:00 Uhr Spielfilme zum Thema „Kinder in der Schoa Zwischen Verfolgung, Gleichgültigkeit und Solidarität“gezeigt.

Open-Air-Filmretrospektive Mauthausen: „Kinder in der Schoa Zwischen Verfolgung, Gleichgültigkeit und Solidarität“
(Foto: KZ-Gedenkstätte Mauthausen)

Bei der Erwähnung von Konzentrations- und Vernichtungslagern hat man die Bilder der Befreiung, der Toten und Überlebenden vor Augen. Nur selten denken wir an Kinder, an Babys, Jugendliche, die in den Todesmühlen ermordet wurden oder nur eine winzige Chance hatten, zu überleben. Die Retrospektive 2021 widmet sich den Kindern in der Schoa und fragt, wie und von wem Kinder diskriminiert, verfolgt, deportiert und in die Gaskammern geschickt wurden. Wie hat sich das Umfeld verhalten, gab es viele Versuche, Kinder zu retten, vor dem Tod zu bewahren oder haben Deutsche und Österreicher sowie die mit den Nazis Verbündeten in anderen Ländern versagt und die Verbrechen aktiv mitgetragen? Die Erfahrungen, Erinnerungen erzählen auch von Hilfe, Solidarität für einzelne und dem unglaublichen Lebenswillen der Kinder. Letztlich müssen wir fragen, ob die Kinder- und Menschenrechte nicht nach wie vor zu den schwächsten Werten unserer Gesellschaft gehören, in der das Leben von Kindern einfach missachtet werden kann? 

Die Filme werden durch einen kurzen Vortrag von Univ. Prof. Dr. Frank Stern (Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien) eingeleitet. Im Anschluss an die Filme gibt es die Möglichkeit für Fragen und Diskussion.

Freier Eintritt.

 

Programm:

Mittwoch, 18. August 2021, 20:00

AUF WIEDERSEHEN KINDER /AU REVOIR LES ENFANTS
Frankreich 1987, 104 Min., OF mit UT
Regie und Drehbuch: Louis Malle, Kamera: Renato Berta Mit Gaspard Manesse, Raphael Fejtö, Francine Racette, Philippe Morier-Genaud, Irène Jacob u.a.

Wehrmacht, SS und Gestapo haben Frankreich besetzt und jüdische Familien verstecken ihre Kinder bei Bauern auf dem Land oder in katholischen Internaten. Der Film basiert auf Kindheitserinnerungen des Regisseurs Louis Malle. Der Film über versteckte Identitäten, Solidarität und Verrat gilt als bester Film des Regisseurs, da er einfühlsam die Situation der Jugendlichen, der Lehrer einfängt. Auf dem Filmfestival in Venedig erhielt er 1987 den Goldenen Löwen. 

 

Donnerstag, 19. August 2021, 20:00

ANNAS KRIEG / VOYNA ANNY

Russland 2018, 74 Min., OF mit UT
Regie und Drehbuch: Aleksey Fedorchenko, Kamera: Alisher Khamidkhodzhaev.  Mit Marta Kozlova, lyubov Vorozhsova, Vladimir Sapin, Aleksandr Vakhov, Kontantin Itunin u.a.

Ein sechs Jahre altes Mädchen überlebt ein Massaker, will, allein auf sich gestellt, weiterleben. Sie versteckt sich, hört Russisch, Ukrainisch, Deutsch, Rumänisch, Ungarisch. Wem kann sie trauen, was kann sie essen und vor allem, was hat sie von ihrer Familie gelernt? Marta Kozlova, die Hauptdarstellerin, war zum Zeitpunkt des Filmens sechs Jahre alt. Ihr hätte ein Oscar gebührt.

 

Freitag 20. August 2021, 20:00

SARAHS SCHLÜSSEL / ELLE S´APPELAIT SARAH

Frankreich 2010, 111 Min.
Regie: Gilles Paquet-Brenner, Drehbuch. Serge JOncour nach dem Roman von Tatiana de Rosnay. Mit: Kristin Scott Thomas, Mélusine Mayance, Niels Arestrup, Dominique Frot, Sarah Ber u.a.

1942 in Paris, die noch in Paris lebenden Jüdinnen und Juden werden in Sammellager deportiert. Als die Familie von Sarah abgeholt wird, sperrt sie den kleinen Bruder in einen Schrank. Der Film zeichnet ein Bild, zwischen unserem Heute, dem Versuch zu erfahren und zu verstehen, was damals geschehen ist und der Geschichte von Sarah, die ihr aufgezwungen wurde.

 

Samstag 21. August 2021, 20:00

DIE KINDER VON WINDERMERE / THE WINDERMERE CHILDREN

Grossbritannien, Deutschland 2020, 88 Min.
Regie: Michael Samuels, Drehbuch: Simon Block, Kamera: Wojciech Szepel. Mit: Iain Glen, Romola Garai, thomas Kretschmann, Marcel Sabat, Philipp Christopher, Anna Schumacher, Marek Wroblewski, Kuba Sprenger, Anna Maciejewska u.a.

Sommer 1945, eine Gruppe überlebender Kinder der Vernichtungs- und Konzentrationslager kommt auf einem englischen Landsitz an. Es soll versucht werden, ihnen bei der Verarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse zu helfen. Sie haben ihre Familien verloren, keinen Besitz und die ganz Kleinen haben auch keine wirkliche Erinnerung mehr, außer dass sie zusammen waren. Der Film lebt von den Gesichtern, dem Verhalten, dem Sprachengewirr. England erlaubte gerade mal 1000 Kindern die Einreise, 300 davon waren in Windermere. Ihre Geschichte erzählt der Film.

16:30 Uhr
Begleiteter Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Kuratierung durch Univ.-Prof. Dr. Frank Stern, Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, und Mag. Stephan Matyus, KZ-Gedenkstätte Mauthausen.

Links:
Univ.-Prof. Dr. Frank Stern
Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
Universität Wien

Veranstalter:
KZ-Gedenkstätte Mauthausen in Kooperation mit dem Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte der Universität Wien.

Information und Anmeldung:
Es gelten die aktuellen Covid 19-Bestimmungen.
Info und verbindliche Anmeldung für den Shuttlebus, den begleiteten Rundgang und die Filmvorführungen unter: Tel: +43 1 376 3000-121,  E-Mail: info@mauthausen-memorial.org, online: www.mauthausen-memorial.org.

 

Gratis Shuttlebus-Service von Wien:
18. bis 20. August 2021
16:30 Uhr Abfahrt (Buseinstiegsstelle: Josef Meinrad Platz, 1010 Wien, Seiteneingang Volksgarten) zur KZ-Gedenkstätte (Erinnerungsstraße 1, 4310 Mauthausen)
23:00 Uhr Rückfahrt nach Wien (Busausstiegsstelle: Josef Meinrad Platz, 1010 Wien)

21. August 2021
14:00 Uhr Abfahrt (Buseinstiegsstelle: Josef Meinrad Platz, 1010 Wien, Seiteneingang Volksgarten) zur KZ-Gedenkstätte (Erinnerungsstraße 1, 4310 Mauthausen)
23:00 Uhr Rückfahrt nach Wien (Busausstiegsstelle: Josef Meinrad Platz, 1010 Wien)

 

Mit Unterstützung des Landes Oberösterreich