Mauthausen

Open-Air-Filmretrospektive: "Persönliche Verantwortung von 1933 bis 1945"

23.08.2017, 20:00 - 26.08.2017, 23:00 Uhr

Von 23. bis 26. August 2017 wurden vor dem Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ab 20:00 Uhr Spielfilme zum Thema "Persönliche Verantwortung von 1933 bis 1945" gezeigt.

Open-Air-Filmretrospektive:
Open-Air-Filmretrospektive vor dem Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen (Foto: KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Stephan Matyus)

Fotogalerie (14)

  • Professor Mamlock
  • Professor Mamlock
  • Sterne
  • Spiel um Zeit. Das Mädchenorchester in Auschwitz
  • Drei Tage im April
  • (Foto: KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Stephan Matyus)
  • (Foto: KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Stephan Matyus)
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In Zeiten intensiven Gedenkens an die Zeit des Nationalsozialismus und erneuerter Diskussionen um individuelle Schuld und kollektive Verantwortung ist es mehr als notwendig, sich die Geschehnisse der Jahre 1933 und 1938 vor Augen zu führen. Welche Rolle spielten Nationalismus, Rassismus, die Ablehnung alles kulturell Anderen in diesen Jahren? Warum war es für Rechtsextreme und Antisemiten so leicht, Massenzuspruch zu finden? Wie sah es um die Verantwortung des Einzelnen in unserer Gesellschaft aus? Und wie verhielten sich die Menschen 1945, wenn sie selbst über Leben und Tod entscheiden mussten?

Zahlreiche FilmregisseurInnen haben mit großem künstlerischen Engagement derartige Fragen behandelt, Ereignisse und Erinnerungen zu spannenden Spielfilmen geformt. Die Erfahrungen von Überlebenden und Geflohenen, von Ermordeten und Tätern wurden in den vier Spielfilmen der Filmretrospektive Mauthausen 2017 zu eindringlichen Bildern. Es ging um Fragen individuellen Entscheidens, etwa des einzelnen Soldaten der Wehrmacht bei den Deportationen der jüdischen Bevölkerung, es ging um die Bedeutung von Kunst und Musik im Kampf um das Überleben und um die Frage, ob Zivilcourage nicht eine ständige Herausforderung ist.

Einführung von Univ.-Prof. Dr. Frank Stern, Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, mit anschließender Diskussion.

Freier Eintritt.

Programm:

Mittwoch, 23. August 2017, 20:00 Uhr

"Professor Mamlock"

DDR 1961, Regie: Konrad Wolf

Es ist die Jahreswende 1932/1933. Der Chefarzt einer Klinik in Berlin kann nicht glauben, dass sich mit der Wahl der Nazis die Situation grundlegend verändert hat. Erst als seine Tochter von antisemitischen MitschülerInnen beschimpft aus der Schule gejagt wird, beginnt ein langsames Umdenken. Der Sohn hofft auf den kommunistischen Widerstand, die Freunde schwanken. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Friedrich Wolf, dem Vater von Konrad Wolf. Das Theaterstück wurde 1933 und 1934 in zahlreichen Ländern aufgeführt - aber nicht mehr in Deutschland.

Donnerstag, 24. August 2017, 20:00 Uhr

"Sterne"

DDR 1959, Regie: Konrad Wolf

Das von den Nazis besetzte Europa im Jahr 1943. Die Wehrmacht im besetzten Bulgarien ist zuständig für ungestörte Deportation der griechischen Juden aus Saloniki. Bulgarien ist eine Zwischenstation auf dem Weg in die Vernichtungslager. In eindringlichen Bildern, einer spannenden Handlung und packenden Dialogen wendet sich Konrad Wolf an das Publikum: Kann sich der einzelne, sei es als Soldat, sei es als Widerstandskämpfer dem Terror des Nationalsozialismus entgegen setzen? Was wissen wir eigentlich von der Rolle der Wehrmacht und von der Hilfe der bulgarischen Bevölkerung für die Verfolgten?

Freitag, 25. August 2017, 20:00 Uhr

"Spiel um Zeit. Das Mädchenorchester in Auschwitz"

USA 1980, Regie: Daniel Mann

Im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zwangen die Nazis deportierte jüdische Musikerinnen ein Orchester aufzubauen. Die jungen Frauen sollten zur Unterhaltung der KZ-Wachmannschaften und zur Beruhigung der in die Gaskammern getriebenen Jüdinnen und Juden "aufspielen". Der Film hat die Erinnerungen überlebender Mitwirkender des Mädchenorchesters zur Grundlage, insbesondere die autobiografische Erzählung der französischen Sängerin Fania Fénelon.

Samstag, 26. August 2017, 20:00 Uhr

"Drei Tage im April"

BRD, Ö 1995, Regie: Oliver Storz

Das Ende des "Dritten Reiches" im April 1945 irgendwo auf dem Land im Süden. Die Bevölkerung eines Dorfes, die zwischen Angst vor dem Ende des NS-Regimes und vor den näher rückenden alliierten Truppen schwankt, sieht sich mit einem Deportationszug konfrontiert, den die SS einfach im Ort stehen lässt. Die im Zug verhungernden und verdurstenden Menschen sind von den Dorfbewohnern nicht mehr zu überhören, doch wie verhalten sich die Frauen und Männer, die nun unmittelbar über das Schicksal der anderen entscheiden müssen?

16:00 Uhr

Begleiteter Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Kuratierung durch Univ.-Prof. Dr. Frank Stern, Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, und Mag. Stephan Matyus, KZ-Gedenkstätte Mauthausen.

Links:

Univ.-Prof. Dr. Frank Stern
Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
Universität Wien

Veranstalter:

KZ-Gedenkstätte Mauthausen in Kooperation mit dem Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte der Universität Wien.

Kontakt:

Bundesanstalt KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Mauthausen Memorial
Minoritenplatz 9
1010 Wien
Tel: +43 1 53126-3708
E-Mail: info@mauthausen-memorial.org