Mauthausen

12h-Konzert wider Gewalt und Vergessen in Melk

21.09.2025

Nachbericht

12h-Konzert wider Gewalt und Vergessen in Melk
© KZ-Gedenkstätte Melk / Christian Rabl

Am Sonntag, dem 21. September 2025, verwandelte sich Melk bereits zum vierten Mal in eine Stadt der Musik und des Erinnerns. Beim 12h-Konzert wider Gewalt und Vergessen, organisiert vom Verein Merkwürdig - Zeithistorisches Zentrum Melk sowie der KZ-Gedenkstätte Melk, setzten rund 25 Ensembles, Bands, Chöre und Solokünstler*innen von 10:00 bis 22:00 Uhr ein starkes Zeichen gegen Gewalt, Ausgrenzung und Vergessen.

Das Projekt war den etwa 14.400 KZ-Häftlingen des Melker Außenlagers gewidmet, die zwischen April 1944 und April 1945 zur Zwangsarbeit im Stollen Roggendorf gezwungen wurden. Für jeden einzelnen Menschen erklangen drei Sekunden Musik – insgesamt 12 Stunden, die Melk in einen Ort der Begegnung und des Gedenkens verwandelten.

Feierliche Eröffnung in der KZ-Gedenkstätte Melk

Eröffnet wurde das Konzert in der KZ-Gedenkstätte Melk durch Innenminister Gerhard Karner und Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Gemeinsam mit den Veranstalter*innen wurde die Bedeutung, Erinnerung lebendig zu halten und das Gedenken mit künstlerischen Ausdrucksformen zu verbinden, betont.

Musikalische Vielfalt und eindringliche Momente

Das Programm spannte einen weiten musikalischen Bogen: von jungen Musiker*innen der Musikmittelschule Melk über regionale Künstler*innen bis hin zu bekannten Namen der österreichischen Musik- und Kulturszene.

Ein besonders bewegender Höhepunkt war die Aufführung der Mauthausen-Kantate von Mikis Theodorakis in der Stadtpfarrkirche Melk durch Otto Lechner und den Chor Persenbeug.

Erinnerung am historischen Ort

Neben den Konzerten nutzten zahlreiche Besucher*innen die Gelegenheit, die KZ-Gedenkstätte Melk sowie das Objekt 10 zu besuchen. Rundgänge durch die Gedenkstättenpädagog*innen ermöglichten dabei intensive Einblicke in die Geschichte des Lagers und in Biografien der Opfer.

Ein starkes Zeichen in unserer Zeit

Das 12h-Konzert machte einmal mehr deutlich, dass Erinnerung, Menschenwürde und demokratische Werte nicht selbstverständlich sind. Gerade deshalb braucht es Orte, an denen künstlerische Ausdruckskraft und historisches Bewusstsein zusammenfinden.

Die KZ-Gedenkstätte Melk dankt allen Mitwirkenden und Besucher*innen, die diesen Tag zu einem lebendigen und eindrucksvollen Zeichen des Gedenkens gemacht haben.

www.12h-konzert.at
www.zhzmelk.at