Mauthausen

Gedenkfeier in Gusen – 80. Jahrestag der Befreiung

10.05.2025

Ein Schritt in die Zukunft des Erinnerns

Gedenkfeier in Gusen – 80. Jahrestag der Befreiung
© KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Holly Kellner

Am 10. Mai 2025 fand am ehemaligen Appellplatz in Gusen die Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung statt, zu der sich eine internationale Gedenkgemeinschaft versammelte. Rund 2.500 Teilnehmer*innen bildeten einen großen Kreis – ein stilles Symbol für die Kontinuität im Gedenken und Ausdruck des Zusammenwachsens der verschiedenen Gruppierungen und Institutionen durch die gemeinsame Erfahrung des Beteiligungsprozesses zur Erweiterung der KZ-Gedenkstätte Gusen.

Bereits beim Betreten des Geländes wurden die Besucher*innen mit Blumen empfangen. Begleitet von Musik begann die Veranstaltung mit der Begrüßung durch die Moderator*innen Bernhard Mühleder und Julia Mayr und Ansprachen von Barbara Glück (Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen) und Reinhard Kaspar (Vorsitzender des Gedenkdienstkomitee Gusen). Betont wurde die Bedeutung der Kooperation für eine nachhaltige Gedenk- und Bildungsarbeit. Christian Aufreiter sprach als Vertreter der Bewusstseinsregion Mauthausen–Gusen–St. Georgen über die Verantwortung der Region im Umgang mit der Geschichte und die Bedeutung dieses Ortes für die Gegenwart.

Im weiteren Verlauf kamen Vertreter*innen des Comité International de Mauthausen sowie verschiedener Opfergruppen zu Wort, darunter die Israelitische Kultusgemeinde, der Kulturverein der Roma, die HOSI, Jehovas Zeugen und weitere. Sie alle brachten mit Hinweisen zur Bedeutung des Gedenkens für ihre Gemeinschaften unterschiedliche Perspektiven ein.

Die darauffolgenden Redebeiträge der Opfernationen– darunter Vertreter*innen aus Polen, Frankreich, Spanien und weiteren Ländern – zeigten einmal mehr, wie stark Gusen als internationaler Erinnerungsort verankert ist. Auch der Nachfahre eines Befreiers, Paul Kosiek, fand bewegende Worte; er zitierte seinen Vater mit „Boys, you are free!“.

Vertreter*innen der Partnergemeinden – unter anderem aus Sesto San Giovanni, Langenstein und St. Georgen – schlossen sich den Gedanken an und betonten die Bedeutung der lokalen Verantwortung für das Erinnern.

Den Redebeiträgen folgte eine gemeinsame Blumenniederlegung im Zentrum des Kreises, begleitet von Musik. Anschließend stimmte die gesamte Gedenkgemeinschaft eine auf Gusen umgedichtete Version des bekannten Partisanenlieds Bella Ciao an.

Danach bildeten alle Teilnehmenden einen gemeinsamen Zug zum Memorial de Gusen, begleitet von der Marktmusikkapelle St. Georgen. Dort fand die Feier mit einer Kranz- und Blumenniederlegung ihren feierlichen Ausklang.

Wir, die KZ-Gedenkstätte Mauthausen und das Gedenkdienstkomitee Gusen, danken allen, die durch ihre Teilnahme, ihre Stimmen und ihre Präsenz das Erinnern lebendig halten.