Gedenkveranstaltung in Mauthausen – 5. Mai 2025
05.05.2025
80 Jahre Befreiung der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen
Am 5. Mai 2025 wurde an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen der 80. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen begangen – ein Tag des Erinnerns, des Gedenkens und der gemeinsamen Verantwortung. Im Zentrum stand ein vielschichtiges Programm, das historische Auseinandersetzung, persönliche Erinnerung und künstlerischen Ausdruck miteinander verband und ein klares Zeichen gegen das Vergessen setzte.
Die Gedenkfeier begann bereits am Nachmittag mit thematischen Rundgängen, an denen Mitglieder des Internationalen Beirats, Mitarbeiter*innen sowie zahlreiche nationale und internationale Partner*innen der Gedenkstätte teilnahmen. In mehreren Stationen wurden Einblicke in aktuelle Projekte und Schwerpunkte der Gedenkstättenarbeit gegeben – darunter die Präsentation neuer Sammlungsobjekte, kuratorische Überlegungen zu einer neuen Dauerausstellung, digitale wie analoge Methoden der Vermittlung, die Erweiterung der Gedenkstätte Gusen sowie Entwicklungen in der internationalen Erinnerungsarbeit. Die Vielfalt der Themen spiegelte das breite Spektrum heutiger Gedenkkultur wider und unterstrich die Notwendigkeit kontinuierlicher historischer und gesellschaftlicher Auseinandersetzung.
Ein besonderer Moment der diesjährigen Feier war die feierliche Enthüllung der Außenlager-Stele Mauthausen. Dieses Projekt, das auf die Sichtbarmachung des weitverzweigten Lagersystems abzielt, steht symbolisch für die über 40 Außenlager, deren Geschichten oft weniger bekannt, aber nicht weniger bedeutsam sind. Mit der Enthüllung wurde ein weiterer Schritt gesetzt, um die systematische Struktur des NS-Terrors umfassend zu dokumentieren und öffentlich ins Bewusstsein zu rücken. Einige Statements von Mitgliedern der Lokalinitiativen, die das Gedenken in den Orten der ehemaligen Außenlager stärken, boten einen Eindruck von der Bedeutung der Stelen auch für die Vermittlungsarbeit.
Danach fanden sich die Gäste zum Gedenkkonzert ein: „Por Francisco, deportado N° 4245“, dargeboten von Juan Francisco Ortiz (Gitarre) und David Ortiz (Cello). Vater und Sohn erinnerten in bewegenden musikalischen Dialogen an ihren Vater bzw. Großvater, Francisco Ortiz Torres, einen Überlebenden von Mauthausen. Aufgrund des anhaltenden Regens fand das Konzert in der Aula des Besucher*innenzentrums der KZ-Gedenkstätte statt.
Anlässlich des heutigen 80. Jahrestages der Befreiung wurde auch in ganz Österreich ein sichtbares Zeichen des Gedenkens gesetzt: Die Lichtinstallation #eachnamematters, eine Kooperation mit INFOSCREEN und Ars Electronica, brachte die Erinnerung an die Opfer in den öffentlichen Raum – über Bildschirme in U-Bahnen und Straßenbahnen wurden Menschen im Alltag dazu eingeladen, innezuhalten und sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Weltweit ist die Teilnahme am stillen Gedenken noch bis in die Morgenstunden des 6. Mai über den Livestream, den die Gedenkstätte mit Ars Electronica bereitstellt, möglich.