Mauthausen

Kooperation verlängert

03.02.2022

Verteidigungsministerin besuchte Melk

Kooperation verlängert
Bei einer Begehung und einem Treffen in der Birago-Kaserne, dem früheren Standort des KZ-Außenlagers Melk, verlängerten Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Barbara Glück, Direktorin des Mauthausen Memorial, kürzlich die bestehende Ausbildungskooperation zwischen Bundesheer und Gedenkstätte offiziell. „Eine vertiefende Zusammenarbeit ist wichtig, denn damit kommen wir unserer Verantwortung nach, bereits bei der Ausbildung unserer Militärs zu beginnen, diese zu sensibilisieren“, so die Ministerin.
Die Kooperation nimmt die Ausbildung von Unteroffizieren und Offizieren in den Blick. Vorgesehen sind Besuche an der #KZ-#Gedenkstätte #Mauthausen in Form von Studientagen mit Vorträgen, Gruppenarbeiten und Diskussionen.
 
Zudem wird die Bildungsarbeit bei den Grundwehrdienst leistenden Soldaten des Bundesheeres mit thematischen Schwerpunkten erweitert. An der KZ-Gedenkstätte Melk werden vom „Verein Merkwürdig - Zeithistorisches Zentrum“ seit 2018 laufend Gruppen von Grundwehrdienern betreut. Die dabei gewonnenen Erfahrungen fließen in die Kooperation zwischen Bundesheer und KZ-Gedenkstätte Mauthausen ein und werden weiterentwickelt. „Eine erste Begegnung mit den Verbrechen der NS-Zeit findet in der Regel in der Schule statt. Die Kooperation mit dem Bundesheer ermöglicht eine vertiefende Beschäftigung mit der Thematik in weiteren Ausbildungs- bzw. Lebensphasen. Somit ist diese Kooperation von hoher Bedeutung“, sagte Glück.
 
Bei dem Treffen in Melk wurde auch „Objekt 10“ besichtigt. Das Gebäude war zur Zeit des Nationalsozialismus eine Häftlingsunterkunft des Außenlagers Melk. Heute ist es Teil des Kasernengeländes und steht unter Denkmalschutz.
 
Ab Anfang 1944 mussten KZ-Häftlinge im Auftrag des SS-Sonderstabs Kammler für die Quarz GesmbH, eine Tochter der Steyr-Daimler-Puch AG, eine 65.000 Quadratmeter große unterirdische Fabrik nahe Melk errichten. Mehr als 14.000 Häftlinge wurden beim Bau der Stollen und in der im Frühjahr 1945 beginnenden Kugellagerproduktion eingesetzt. Nahezu 5.000 von ihnen kamen in Melk ums Leben.
 
Foto: Mauthausen Memorial/Stephan Matyus