Mauthausen

Nachbericht

18.10.2025

Enthüllung der KZ-Außenlager-Stele Guntramsdorf

Nachbericht
Fotos: Charly Steiner

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Am Samstag, 18.10.2025, wurde in der Guntramsdorfer Industriestraße die neue Gedenkstele am ehemaligen Standort des KZ-Außenlagers feierlich enthüllt.

Mehr als 100 Gäste – darunter Überlebende, Angehörige, Vertreter*innen aus Politik, Diplomatie und Zivilgesellschaft – kamen zusammen, um der Opfer zu gedenken. Zwischen 1943 und 1945 wurden hier über 3.100 Menschen im KZ-Außenlager zur Zwangsarbeit gezwungen.

Armelle Querbouet, Tochter eines ehemaligen Häftlings, schilderte das Schicksal ihres Vaters. Welcher im Außenlager Guntramsdorf inhaftiert war. Er überlebte den Todesmarsch nach Mauthausen, starb jedoch kurz nach der Befreiung.

Gleichzeitig wurde das 30-jährige Bestehen der KZ-Gedenkstätte Neu-Guntramsdorf und das 20-jährige Bestehen des KZ-Gedenkvereins gewürdigt. Beide Organisationen engagieren sich seit Jahrzehnten für Erinnerungskultur, Betreuung von Überlebenden und Bildungsarbeit. Über 15.000 Schüler:innen haben in den letzten Jahren an Rundgängen teilgenommen.

Die vier Meter hohe Stele ist Teil des österreichweiten Projekts, das alle über 40 Außenlager des KZ Mauthausen sichtbar machen soll. Ihre Form aus dreiseitigen Betonprismen erinnert an die so genannten „Häftlings-Winkel", die KZ-Häftlinge entsprechend der nationalsozialistischen Ideologie kennzeichneten und ihre Identität raubten. In Guntramsdorf steht sie heute als dauerhaftes Mahnmal und als Zeichen historischer Verantwortung.