Mauthausen

"Unser Leben ist eine Mahnung an dich, keine Legende!" - In Memoriam Aleksander Szymański

08.01.2018

Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen trauert um Aleksander Szymański. Der Widerstandskämpfer und KZ-Überlebende starb am 27. Dezember 2017 im Alter von 90 Jahren in Polen.

(Foto: KZ-Gedenkstätte Mauthausen)

Aleksander Szymański wurde am 12. Dezember 1927 in Przemyśl (Polen) in eine patriotische Familie geboren. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen wurde er politisch aktiv und Mitglied der polnischen Widerstandsbewegung Armia Krajowa (AK). Er verteilte Flugblätter gegen das NS-Regime und fungierte als Verbindungsmann zwischen den lokalen Gruppen der AK.

Am 20. September 1943 wurde der 15-jährige Schüler mit dem Decknamen "Korab" wegen seiner Untergrundaktivität von der Gestapo verhaftet. Er wurde in Przemyśl und Tarnów (Polen) inhaftiert und von dort in mehrere Konzentrationslager gebracht; zuerst nach Auschwitz, dann nach Mauthausen und Gusen.

Als Häftling Nr. 153401 musste er im KZ Auschwitz Entwässerungsgräben ausheben. Im KZ Mauthausen und im KZ Gusen wurde er für die Arbeit in den Steinbrüchen und später im KZ Gusen für die Produktion von Flugzeugteilen in der Rüstungsindustrie eingesetzt.

Am 5. Mai 1945 erlebte Aleksander Szymański die Befreiung des KZ Gusen durch die 3. US Army. Nach dem Krieg trat er für die Interessen ehem. NS-Häftlinge und Veteranen der AK ein und wurde für sein Engagement mit zahlreichen Ehrungen bedacht.

Aleksander Szymański versuchte Zeit seines Lebens, seine Geschichte mit jüngeren Generationen zu teilen. In seinen Erzählungen wollte er das Leben der NS-Opfer ins Gedächtnis rufen und zu verstehen geben: "Unser Leben ist eine Mahnung an dich, keine Legende!" ("Życie nasze jest dla was przestrogą, nie legendą!")

Zuletzt hatte sich Aleksander Szymański zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. Am 27. Dezember 2017 starb er in seiner Heimat Polen. Der 90-Jährige wurde am 30. Dezember 2017 am Wilkowyja-Friedhof in Rzeszów beigesetzt. Wir trauern um Aleksander Szymański.