Mauthausen

Weitere Schritte zur Etablierung der KZ-Gedenkstätte Loibl-Nord

10.06.2016

Weitere Schritte zur Etablierung der KZ-Gedenkstätte Loibl-Nord
Infotafel am einstigen KZ Areal (Foto: KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Stephan Matyus)

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  • Stahlgiebelkonstruktion am Loiblpass (Foto: KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Stephan Matyus)
  • Stahlgiebelkonstruktion am Loiblpass (Foto: KZ-Gedenkstätte Mauthausen / Stephan Matyus)

Beim Bau des Loiblpasstunnels an der kärntnerisch-slowenischen Grenze wurde von 1943 bis 1945 auf die Arbeitskraft Tausender KZ-Häftlingen aus Mauthausen zurückgegriffen. In Lagern auf der Süd- und Nordseite (Loibl Nord und Loibl Süd) des Loiblpasses waren zeitgleich bis zu 1.300 Häftlinge inhaftiert. Zwischen 1943 und 1945 kamen hier zahlreiche KZ Häftlinge ums Leben. Im Mai 1945 wurden die Häftlinge während des Evakuierungsmarsches durch einen Partisanenangriff befreit.

Seit 2007 ist das Bundesministerium für Inneres bestrebt eine KZ-Gedenkstätte Loibl Nord auf österreichischer Seite des Loiblpasses zu errichten. Dazu wurde das einstige KZ Areal gepachtet, gerodet und mit dem Aufstellen von Infotafeln begonnen. In weiterer Folge wurde 2009 mit Prof. Dr. Peter Gstettner vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška ein Gedenkstättenkonzept einer „lebendigen Gedenkstätte“ erstellt. In dem Konzept wurden die notwendigen Schritte für die Etablierung einer Gedenkstätte festgelegt, wodurch die Dimensionierung des einstigen Konzentrationslagers gezeigt und die Barackenstellen gekennzeichnet werden.

Seit 2014 gibt es mit dem Land Kärnten, dem Bundesdenkmalamt Österreich und dem Mauthausen Komitee Kärnten eine enge Kooperation für die Umsetzung der ersten Schritte des Gedenkstättenkonzeptes. Mittels Stahlgiebelkonstruktionen, nach Entwürfen und Planung von DI Ute Bauer-Wassmann, werden die Stellen der einstigen KZ Baracken sichtbar gemacht. Diese sollen keine Rekonstruktion der Baracken darstellen, sondern Sehhilfen für die Besucherinnen und Besucher sein. Durch die spezielle Färbung in Grau und Rost funktioniert das Konzept sowohl in den Winter als auch in den Sommermonaten.

Weitere Schritte sollen noch folgen. Unter anderem sollen die noch vorhandenen Fundamentreste wie z.B jener der einstigen Waschbaracke, die derzeit noch provisorisch eingehaust ist, künftig in die Gestaltung der neuen KZ-Gedenkstätte einfließen.