Mauthausen

Ausstellung über die Unterbringungsbedingungen in den Häftlingsbaracken des KZ Mauthausen

14.12.2016

Ausstellung über die Unterbringungsbedingungen in den Häftlingsbaracken des KZ Mauthausen
(Foto: KZ-Gedenkstätte Mauthausen)

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  • Ausstellungsansicht (Foto: KZ-Gedenkstätte Mauthausen)

Bis vor wenigen Monaten waren in den ehemaligen Häftlingsbaracken 6 und 11 der KZ-Gedenkstätte Mauthausen Stockbetten und andere Einrichtungsgegenstände als Anschauungsobjekte ausgestellt. Diese Gegenstände waren nicht lagerzeitlichen Ursprungs, sondern Rekonstruktionen aus der Frühzeit der Gedenkstätte (ca. 1947 bis 1949), die jedoch nicht als solche erkennbar waren. Da dies der Richtlinie für die Neugestaltung der Gedenkstätte widersprach, derzufolge Rekonstruktionen zu vermeiden sind, und die geringe Anzahl der Betten den BesucherInnen zudem ein irreführendes Bild der von Überfüllung geprägten Unterbringung der Häftlinge vermittelte, wurden die nachkriegszeitlichen Einrichtungsgegenstände entfernt.

Um den BesucherInnen der Gedenkstätte einen Eindruck von den Verhältnissen zu vermitteln, unter denen die Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen untergebracht waren, erarbeitete das Archiv der KZ-Gedenkstätte Mauthausen für die leerstehenden Baracken Informationselemente, die diesen Aspekt sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache erläutern. Mittels ausgewählter Zitate und Zeichnungen ehemaliger Häftlinge, historischen Fotografien sowie kurzen kontextualisierenden Informationstexten werden in Baracke 6 die Unterbringungsbedingungen in ebendiesem Gebäude thematisiert, während in Baracke 11 jene in anderen Lagerbereichen (Quarantänebaracke, Zeltlager, Frauen-Baracke sowie Sanitätslager) angesprochen werden.

Für die künstlerische wie technische Planung und Ausführung konnte mit Bernhard Denkinger ein versierter Ausstellungsarchitekt für das Projekt gewonnen werden. Die zurückhaltende Gestaltung in Form von bedruckten Glastafeln trägt der Bedeutung des historischen Ortes Rechnung. Sie fügt sich in die Leitlinien für den Umgang mit den historischen Überresten ein, die im Rahmen der Neugestaltung der Gedenkstätte gemeinsam mit zeithistorischen ForscherInnen und PädagogInnen entwickelt wurden. Das Projekt wurde in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt realisiert.

KuratorInnen: Christian Dürr, Katharina Kniefacz, Ralf Lechner
Pädagogische Beratung: Gudrun Blohberger
Architektur & Grafik: Bernhard Denkinger (http://www.denkinger.at/)
Projektorganisation: Robert Vorberg